(cp/pul/e) Nach dem Abschuss des Nationalpark-Löwen Cecil in Simbabwe häufen sich Hinweise, dass sich auch in Tirol ähnliches zugetragen hat. So fand ein Wanderer in der Nähe des Erholungsgebietes "Trams" (Landeck) eine plattgedrückte Kröte – wohl von einem Auto auf bestialische Weise überrollt. Besonders übel: Es soll sich nicht um einen Einzelfall handeln.
Der für Amphibienangelegenheiten zuständige Mann im Landecker Umweltreferat pfeift beim Anblick des grausigen Fundes kurz durch die Zähne, dann werden seine Lippen schmal: "Erst vor kurzem hat uns ein schwedischer Sommerfrischler" – das Büro-Thermometer hinter dem Artenschutzreferenten zeigt knappe 35 Grad – "eine Blaumeise gebracht. Sie wurde wahrscheinlich absichtlich frontal mit der Windschutzscheibe erwischt", sagt Härrmann Prunna. Einen Suizid des Vogels könne er ausschließen: "Das war eindeutig ein hundsgemeiner Anschlag auf ein völlig unschuldiges und argloses Wesen!" Im Fall der Kröte habe die Gewaltbereitschaft mit dem Auto eine neue Stufe erreicht. "Nun ist man offenbar übergegangen, Tiere nicht nur in der Luft, sondern auch am Boden zu erlegen", sagt der grüne Politiker, und bestellt sich beim anschließenden Presse-Brunch ein Gordon Bleu mit Tofu-Schinken. Dass die erlegten Tiere keinen echten Trophäenstatus mehr genießen, ärgert Prunna: "Zumindest mitnehmen könnten sie das Zeugs!" Dann legt er den anwesenden Journalisten ein Bekenner-Schreiben vor, worin ein Unbekannter minutiös den Tatvorgang mit der Blaumeise beschreibt, und mit den Worten endet: "Mir gengan de Vegl ålle sowås von am Årsch!" Unterschrift enthält der Brief keine, nur den Stempelabdruck eines roten Adlers. Parallelen zum Cecil-Abschuss in Simbabwe will der unabhängige Sachverständige keine erkennen, auszuschließen seien diese jedoch nicht. "Wir versuchen gerade Kontakt mit den Behörden in Australien aufzunehmen", sagt Prunna verschwörerisch. Dort würde man das Ganze als Witz empfinden. "Verständlich. Die Leute sind derzeit mit den Nerven zu Fuß."
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